Die Watzmann-Monografie reicht von der alten
Wahlfahrt auf das Hocheck und der Exkursion Alexanders von Humboldt zur «Eiskapelle»
über die wagemutige erste Erkletterung der Mittelspitze durch den slowenischen
Geistlichen Valentin Stanic im Jahr 1800 und die Durchsteigungsgeschichte der «Watzmann-Ost»
mit all ihren Triumphen und Tragödien bis in die Jetztzeit.
Der Autor, Watzmann-Kenner von Jugend an, erzählt von den
Pioniertaten der legendären einheimischen Bergführer Johann Grill vulgo «Kederbacher»,
Josef Aschauer und Franz Rasp.
Er blättert die bewegte Geschichte des Watzmannhauses samt seinen originellen Pächtern
auf. Er dokumentiert die Verhinderung einer Watzmann-Seilbahn durch engagierte
Naturschutzverbände und berichtet über die mannigfachen Aufgaben des
Nationalparks Berchtesgaden, dessen Zentrum der Watzmann bildet.
Er lässt den «Hausmeister der Ostwand» Heinz Zembsch
zu Wort kommen und bringt die schönsten Watzmanngeschichten: Aufsätze der
Kieler Bergsteigerin Elisabeth Dabelstein, der Salzburger Extremen der 1950er-
und 1960er-Jahre Helma Schimke und des romantischen Kletterers Henner Schülein
– vergessene Glanzstücke der alpinistischen Literatur.
Zembsch sprach einmal vom «Wunschtraum Watzmann». Tausende
ersteigen jährlich den grossen Berg. Viele lernen das Fürchten an ihm – auch
wenn sie über die musikalische Posse des Wiener Rockstars Wolfgang Ambros, «Der
Watzmann ruft», gelacht haben. Selbst Ambros fühlte Respekt, als er das Objekt
seines Pop-Opus zum ersten Mal sah.
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