Gewaltig und
geheimnisvoll
Der Glärnisch ist ein Zürcher und Glarner Hausberg.
Bei Fernsicht ist er weit über den Zürichsee hin zu sehen; als unschwierig
geltend, wird er dementsprechend häufig besucht.
Doch er ist noch viel mehr: ein Sagenberg. Ein Gletscherberg.
Ein anspruchsvoller Kletterberg. Ein Kunst- und Kulturberg. Ein Lebensberg für
viele. Und Emil Zopfis Heimatberg.
Das dreigipflige
Massiv des Glärnisch ist nicht einmal 3000 Meter hoch, aber gewaltig in seinen
Ausmaßen. 2000 Meter fällt seine Nordwand ins Klöntal ab, eines der schönsten
und historisch interessantesten Bergtäler der Alpen.
Um das Vrenelisgärtli,
den bekanntesten Gipfel, ranken sich Sagen von visionärer Kraft, deren Ursprung
und Bedeutung Emil Zopfi nachgeht, von den Kelten bis zur heiligen Verena. Aber
auch heutige «Vrenelis» kommen zu Wort, etwa die Skirennfahrerin Vreni
Schneider.
In der
Besteigungsgeschichte haben interessante Persönlichkeiten ihre Spuren
hinterlassen: Naturforscher, Theologen, Künstler, spätere Nobelpreisträger
und Spitzenwissenschaftler wie der Astrophysiker und Raketenforscher Fritz
Zwicky.
In neuerer Zeit hat
die Sportklettergeneration den Berg entdeckt und neue Routen gelegt, allen voran
Felix Ortlieb, Kletterer, Künstler und Autor. Am Berg haben sich aber auch Unglücksfälle
ereignet, die in ihrer Tragik an die alten Sagen erinnern.
Dichter, Maler und
Musiker haben den Glärnisch bestiegen, beschrieben, gemalt, sind durchs Klöntal
ins Richisau gewandert – Treffpunkt von Künstlern mit grosser Tradition. Der
Glärnisch und das Klöntal haben sie so beflügelt, dass man von einem
eigentlichen Kraftort der Kunst sprechen kann. Neben Texten von Ludwig Hohl,
Carl Spitteler, Franz Hohler, Tim Krohn sowie zeitgenössischen und historischen
Darstellungen enthält das Buch ein eigens dafür komponiertes «Glärnischlied»
von Christoph Kobelt.
Die Abhänge und Täler
sind aber auch Lebensraum für Menschen und Tiere. Berg- und Kraftwerke, Alpen
und das Eis des Klöntalersees waren und sind die Grundlage des kargen Lebens am
Berg.
Der Autor, der
mehrere Jahre in Schwändi, dem Dorf am Glärnisch, gelebt hat, erzählt davon
in Geschichten, Porträts und persönlichen Erinnerungen.
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