Wandertipp 02/2014 [Stand 11/2014]

 
Tourenbezeichnung: Besteigung des Bösen Weibl 3119 m
Region: Hohe Tauern/Kalser Tal / Osttirol
Charakter: Schwere anspruchsvolle alpine Wanderung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Dauer ab 6 Stunden
empfohlene Jahreszeit : Juli - Oktober

Autor: Klaus-Ulrich Gimbal

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©  WanderTipp.de / Stand November 2014

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Die Region:

Hohe Tauern / Osttirol

Nationalparkregion Hohe Tauern - Osttirol 

Der Osttiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern, mit Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner (3798m), umfasst die Region um die Gemeinden Kals am Großglockner,Prägraten am Großvenediger, Matrei in Osttirol, St. Johann am Walde und Virgen. Näheres zum Nationalpark Hohe Tauern finden Sie auf unserer Regionen-Seite

Ort:

Kals, 1324 m

Kals liegt am Fuße des Großglockners. Erste Siedlungsspuren stammen bereits aus dem 2. Jahrtausend vor Chr. Die erste Urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1197. 2014 erhielt die Gemeinde den europäischen Dorferneuerungspreis.
ca. 1250 Einwohner

Matrei in Osttirol , 850-3674 m

Matrei bildet das Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Das Großglockner Resort Kals Matrei ist das größte Skigebiet Osttirols. Die Besiedlung der Region reicht bis in die Bronzezeit zurück. Der Ort ist mit rund 278 km2 die zweitgrößte Gemeinde Tirols
ca. 4800 Einwohner

 Die Tourenbeschreibung:

Anreise:

Auto:

  • Von Deutschland: Anfahrt über A8 München-Salzburg, bis Rosenheim, dann über die A93 bis Oberaudorf. Nun weiter über die österreichischen Bundestraße 175 durch Kufstein. Nach Kufstein abzweig in die B 173 in Richtung Scheffau/Kitzbühel. Die Straße trifft auf die B 178. Auf dieser weiter bis St. Johann in Tirol. Kurz vor dem Ort nach rechts/Süden in die B161 einbiegen und über Kitzbühel bis Mittersill fahren. In MIttersill in die B 108, der Felbertauerstraße, einschwenken (Kreisverkehr). Anschließend über die B 108 weiter bis Matrei i.Osttirol und Huben. In Huben links abzweigen und über die Landstraße nach Kals von dort über die Kalser Großglocknerstraße bis zum Lucknerhaus fahren (Großparkplatz).

Bahn:


  • Verbindungen der Deutschen Bahn sowie der ÖBB über die Strecke München-Rosenheim-Kufstein-Wörgl und weiter nach Kitzbühel. Dort Umstieg auf den Bus in Richtung Lienz (Osttirol). Ausstieg an der Haltestelle Huben in Osttirol. Ab dort Fahrt mit den Bus (aus Lienz kommend) zum Lucknerhaus über Kals. Die Busse verkehren jeweils nur sporadisch.
    Zug- und Busverbindungen abrufbar unter: www.bahn.de und www.oebb.at.
    Das Angebot des öffentlichen Verkehrs in dieser Region wird im Rahmen des Projekts Fahrtziel Natur von der Deutschen Bahn in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden gefördert.

Wetteraussichten:

Aktuelles Wetter im Internet für die Region "Kals"  von wetter.at

Bergwetter von www.alpenverein.de

Stützpunkte:

Hütten

Beschreibung Kontakt
Lucknerhaus
 (1920m)

Privat

Pension
Alpengasthof

Betten:
4 Einbettzimmer
11 Doppelzimmer
4 Dreibettzimmer
2 Bergsteigerlager mit 6 bzw, 10 Betten

Tel. Mobil: +43 4876 8555
E-mail: info@lucknerhaus.at

 

 unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten, ansonsten Gasthöfe in Kals-Großdorf

Wegverlauf

Höhenprofil 

Hoehenprofil

Wegbeschreibung 

Ab Lucknerhaus die Bergstraße ein kurzes Stück abwärts gehen bis nach links ein Forstweg abzweigt. Den Forstweg nehmen und auf diesem bis zur Nigglalm wandern. Direkt an der Alm beginnt ein Bergpfad, welcher über Serpentinen und in Hanglage stetig aufwärts in Richtung Peischlachlörl 2484m führt. Am Törl, einer kleinen Grasebene, treffen viele Wege zusammen. Dort zunächst rechts und kurze Zeit später nach links abbiegen. Nun erst über einige Felsen, dann über Wiesen aufwärts wandern. Der Pfad geht schließlich in ein Schottergebiet über. Nach und nach wird der Schotter grober bis man schließlich steil über größere Felsblöcke zum Kesselkeessattel 2927m aufsteigen muss. 

Am Sattel befindet sich eine Biwakschachtel. Dort nach rechts wenden und mittels leichter Kletterei über einige Felsspitzen am Bergkamm auf und ab in Richtung Westen kraxeln (Markierungen). Nach den Felsspitzen geht der Steig über Felsblöcke bis zu einem Vorgipfel (3113m) des Berges weiter. Nach dem Vorgipfel steigt man zu einem Sattel nach Norden steil ab. Danach geht es geradeaus wieder bergan bis das gegenüberliegende Gipfelkreuz des Hauptgipfels auf 3119m erreicht wird. 

Es bietet sich nun eine großartige Rundumsicht über die Hohen Tauern, speziell das Großglocknermassiv sowie auf weitere umliegende Gebirgszüge wie beispielsweise die Hochschobergruppe/Osttirol. Zum Abstieg geht’s zum Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel zurück. Am Sattel zweigt nach rechts ein Bergsteig ab, auf dem man in vielen Serpentinen zu einer kleinen Hochebene, bzw. einem Schneefeld absteigt (Markierungen). Das Schneefeld besteht häufig das ganze Jahr. über.

Peischlacher Toerl             Hochplateau bei Boesen Weibl  
          Peischlacher Törl                                                     Hochplateau beim Bösen Weibl              

Nun quert man die Ebene/das Schneefeld bis zum Rand/einer Wegegabelung in Richtung Westen. Dort nach rechts/Norden schwenken und über den felsigen Steig stetig absteigen (Markierungen beachten). Später geht man etwas nördlich, weit unterhalb des Gipfels vorbei. Nach einer längeren Wegstrecke trifft man erneut auf eine Gabelung bei etwa 2760m (Kals-Abzweig). Wenn man direkt nach Kals absteigen will, jetzt links gehen (zur Tschadinalm). Wenn man zum Ausgangspunkt (Lucknerhaus) zurück will nun rechts gehen. Der letztere Pfad führt zum Peischlachtörl und dann auf dem Anstiegsweg zum Lucknerhaus zurück.

Doppelgifel des Boesen Weibl
Doppelgipfel des Bösen Weibl 

Ansonsten geht’s erst über felsige Wege dann durch Wiesen weiter abwärts zur Tschadinalm 2345m. Ab dort in längerem Auf und Ab weiter am Berghang bis zur einer Wegegabelung. Nun rechts gehen und steil in Kurven absteigen. Später nochmals rechts abzweigen und zur Glorer Gärten Alm abwärts gehen. Nach der Alm führt der Pfad steil bis nach Kals ins Tal zurück. Kurz vor Kals erreicht man einen Forstweg und direkt danach den Ködnitzbach. Vor dem Bach nach links schwenken und am Flüsschen entlang nach Kals zur dortigen Bushaltestelle oder Parkplatz weiter wandern. Wenn man nach Kals absteigt, absolviert man 1300 Höhenmeter bergauf und ca. 1850m bergab. Ab/zum Lucknerhaus beträgt der Höhenunterschied ca. 1250/1200m.

Dauer bei guter Kondtion: ab 6 Std (+ Pausen) vom Lucknerhaus und zurück; für die Variante über die Tschadinalm nach Kals muss man mit einer Gehzeit von gut 7 Std. (+Pausen) rechnen. 

Hinweise

Tourwege bei Nässe und Neuschnee rutschig. Bei hohem Schnee und/oder starker Vereisung sowie dichtem Nebel im oberen Teil, spätestens ab Kesselkeessattel, nicht begehbar.

Ausrüstung: 

Wanderausrüstung

Karten:
  • Kompass Wanderkarte Nr. WK 46 „Matrei in Osttirol, Kals am Großglockner“ 
    Maßstab 1:50.000, 
    ISBN 978-3-85026-498-3

  • Freytag&Berndt Wanderkarte Nr. 5181, „Großglockner-Heiligenblut-Sonnblick-Schobergruppe-Oberes Mölltal“
    Maßstab 1:35.000, 
    ISBN 978-3-70790-607-3

  • Hallwang/Kümmerly+Frey Österreichische Wanderkarte Nr. 13, „Großglockner“ 
    Maßstab 1:35.000, 
    ISBN 978-3-259-00722-8
Führer:
  • Bergverlag Rother, Wanderführer Osttirol Nord, 
    8. Auflage 2014, von Franz Hauleitner, 
    ISBN 978-3-7633-4099-6

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