Allgemeiner Überblick
Nordirland mit ca. 1,7 Millionen Einwohnern gehört politisch zu Großbritannien
und ist mit einer Fläche von ca. 14.000 km2 nur etwas größer als
Schleswig-Holstein.
Von Touristen wird Nordirland oft in Verbindung mit einer Reise in die Republik
Irland besucht. Nordirland umfasst sieben Grafschaften: Antrim, Armagh, Belfast,
Down, Fermanagh, Londonderry und Tyrone und erstreckt sich etwa über ein
Sechstel der gesamten Insel.
In Nordirland setzen sich die Gebirge der schottischen Highlands geologisch
fort. Einige Gipfel der Gebirge erreichen Höhen von über 800 Meter. Die drei
wichtigsten Höhenzüge sind die Sperrin Mountains
im Nordwesten, das Antrim Plateau entlang der Nordostküste und die Mourne
Mountains im Südosten.
Der höchste Punkt des Landes ist der Slieve Donard ( 852 Meter), ein Berggipfel
in den Mourne Mountains. Die Gebirgszüge umschließen eine zentrale Senke um
Lough Neagh.
Von der Republik Irland nach Nordirland kommend, ist nicht zu übersehen, dass
man sich in einem anderen Land befindet: Britische Farben und Fahnen dominieren
die Straßenbilder. Rot - Blau - Weiß als Markierung findet man häufig auf den
Bordsteinen oder Bushaltestellen. In Gegenden mit überwiegend irischer
Bevölkerung sieht man dann die Farben Orange - Grün - Weiß.
In Nordirland gilt als Währung das englische Pfund Sterling. An EC-Automaten der
Banken kann man mit der EC-Karte rund um die Uhr Geld abheben.
Die Hauptstadt ist Belfast, zweitwichtigste Kommune ist die Stadt, die je nach
politischer Optik Derry oder Londonderry genannt wird. Dank ihrer zahlreichen
historischen Sehenswürdigkeiten sind die Städte auch führend in der
touristischen Statistik des Nordens. Der Belfast City Airport wird auch von
Deutschland aus angeflogen.
Nordirland erlebte in den letzten Jahren einen äußerst positiven sozialen und
wirtschaftlichen Aufschwung – nicht zuletzt durch das 1998 geschlossene
Friedensabkommen.
Neben Derry profitiert vor allem Belfast von dieser neuen
Entwicklung und ist heute ein attraktives Städteziel mit einer Vielzahl an
Sehenswürdigkeiten, guten Restaurants und Geschäften und einem quirligen
Nachtleben.
Belfast
Belfast zählt knapp 300,000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt der
Insel. Das riesige Hafenbecken des Lagan River, das sich tief bis ins Zentrum
der Metropole hineinzieht, bestimmt das Stadtbild und gibt ihr ein maritimes
Flair.
Als Belfasts Wahrzeichen gilt die City Hall, das mächtige Rathaus mit seiner 52
Meter hohen Kuppel. Zum Gedenken an die Verleihung des Stadtstatuses durch Queen
Victoria im Jahre 1888 wurde die City Hall 1906 fertig gestellt.
Die Queen’s University im gleichnamigen Quarter, insbesondere den Lanyon Room,
benannt nach dem Architekten Sir Charles Lanyon, der das Queen’s Bilding
entwarf, sollte man in seine Besichtigungstour einschließen. Ein weiteres
sehenswertes Viertel, das Cathedral Quarter, beherbergt Belfasts neues
Kulturzentrum, die St. Anne’s Cathedral.
Andere viel besuchte Sehenswürdigkeiten sind der Botanische Garten, das Ulster
Museum und in der Stadt der Crown Liquor Saloon, ein viktorianisches Pub. Die
Bailey’s Historic Pubs Tour schließt weitere historisch interessante Kneipen in
ihren Rundgang ein.
In der Waterfront Hall, eine der besten Konzerthallen Europas, treten regelmäßig
weltbekannte Stars aus allen Musik- und Kunstsparten auf.
Seit Abflauen der politischen Auseinandersetzungen gibt es auch touristische
Fahrten, zum Beispiel mit den Black Taxis, durch die einstigen Zentren der
Auseinandersetzungen. Beeindruckend sind aber auch die Neubauten am Lagan River,
der allmählich zu einer Promenade wird. Auch für die stillgelegte Werft, auf der
einst die Titanic entstand, gibt es touristisch attraktive Pläne.
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Derry / Londonderry
Auch in Derry, dem zweiten Brennpunkt der „troubles“ zwischen Protestanten und
Katholiken, sind die typischen Wandmalereien jener Zeit heute eine
Sehenswürdigkeit.
Die Hauptattraktion der Stadt ist aber ihre komplett erhaltene Stadtmauer, die
einen Rundgang erlaubt. Auch die St. Columb’s Cathedrale von 1633 und das Tower
Museum der Stadt sind einen Besuch wert.
Landschaften & Sehenswürdigkeiten
Neben den beiden Städten hat Nordirland aber auch eine natürlich geschaffene
Attraktion von Weltrang, den Giant’s Causeway,
1986 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Der nach einer Legende genannte
„Damm des Riesen“ besteht aus mehr als 40.000 sechseckigen Basaltsäulen, die wie
eine Halbinsel in die See hineinragen. Sie wurden vor rund 60 Millionen Jahren
durch vulkanische Vorgänge geschaffen.
Ähnliche Formationen gibt es auf der „gegenüber“ liegenden schottischen Insel
Staffa – daher die Idee vom Damm.
Nicht allzu weit vom Giant’s Causeway entfernt, beim Dorf
Bushmills, arbeitet die älteste
Whiskey-Distillerie der Welt, Old Bushmills.
Bei Führungen lernen Besucher auch die Geschichte des „Lebenswassers“ kennen,
zum Abschluss gibt es eine Kostprobe.
Ebenfalls in der Nähe steht Dunluce Castle,
eine besonders spektakuläre Burgruine am Klippenrand, weil einst, als Dunluce
noch bewohnt war, ein Teil der Anlage mit dem Felsen ins Meer stürzte.
Im Landesinneren zeichnet sich Nordirland, durch große Seen, und spektakuläre
Täler in den felsigen Regionen aus – beliebte Reviere bei Wanderern und
sportlichen Fahrradurlaubern.
Durch den
reaktivierten Shannon-Erne-Waterway, ein historisches Kanalsystem, können nun
Hausboot-Kapitäne von der Republik bis weit noch Nordirland schippern.
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Derry / Londonderry |